Zehn Basics für die vegane Küche
„Ich wüsste gar nicht, was ich kaufen, geschweige denn, was ich kochen soll.“ Ein Satz, den wir von Nicht-Veganer:innen des Öfteren hören. Und zugegeben, wer sich ausgewogen und vielseitig vegan ernähren möchte, muss sich schon ein wenig mit der „Materie“ beschäftigen und vor allem: sich ein bisschen durchprobieren. Bei uns haben sich über die Jahre ein paar Lieblinge herauskristallisiert, so genannte vegan staples, die unserer Meinung nach in keiner Vorratskammer fehlen dürfen. Denn sie machen die plantbased Küche schmackhaft, verleihen ihr das gewisse Etwas und manche davon können sogar perfekt als Ersatzprodukte eingesetzt werden.
Kala Namak
Eibrot ohne Ei? Klingt verrückt, aber wer einmal an dem schwarzen Schwefelsalz geschnuppert hat, versteht sofort, was wir meinen. Denn Kala Namak riecht nicht nur täuschend echt nach Ei, es schmeckt auch so. Deshalb gehört es natürlich auf jedes Tofu-Scramble und auch in veganem “Eier”-Salat ist es ein absolutes Muss. Wichtig: Bei warmen Speisen Kala Namak immer erst am Ende draufgeben, denn beim Erhitzen verliert es leider seinen typischen Geschmack.
Cashews
Ohne die buttrigen, leicht süßlichen Kerne geht in der veganen Küche fast nichts. Denn eingeweicht und in Kombination mit Hefeflocken (siehe Punkt drei) sind sie die perfekte Basis für vegane Käseprodukte aller Art. Aber auch in Desserts eignen sie sich wunderbar, um Milchprodukte wie Sahne und Schmand zu ersetzen. Und Cashewmus darf, wie alle anderen Nussmuse, in der veganen Vorratskammer auf keinen Fall fehlen.
Nussmuse dürfen in der veganen Küche nicht fehlen
Cashews sind die beste Basis für vegane Käsesoßen
Hefeflocken
Sie sorgen für Käsegeschmack in Käsesoßen und sind durch ihre Würze ein absolutes vegan Must-have. Doch nicht nur geschmacklich verleihen die Flocken veganen Gerichten das gewisse Etwas, sie enthalten auch wichtige Nähstoffe. Glutenfrei, zuckerfrei und kalorienarm sind sie auch. Mit gemahlenen Cashews oder Mandeln vermengt, sind sie zudem der perfekte Parmesan-Ersatz für deine Pasta.
Tahini
Was braucht es unbedingt für die Zubereitung des perfekten Hummus? Natürlich Kichererbsen, die bekommen aber einen Extrapunkt. Tahini darf ebenfalls nicht fehlen, denn das arabische Sesammus verleiht dem Hummus erst seinen typischen, leicht bitteren Geschmack. Wir nutzen Tahini am allerliebsten als Basis für eine schnelle Soße, die jede Bowl oder auch Ofengemüse aufpeppt. Oder backen damit Tahini-Kekse. So gut!
Tempeh
Tofu dürfte mittlerweile auch Nicht-Veganer:innen ein Begriff sein, aber Tempeh finden wir persönlich noch um einiges spannender. Denn durch die Fermentation der Sojabohnen bekommt Tempeh seinen ganz eigenen Geschmack. Lecker mariniert oder glasiert und kross angebraten ist er die perfekte Proteinquelle (Tempeh enthält sogar 3 Gramm mehr Eiweiß als Tofu) für eure Bowl. Ein weiterer Vorteil: Auch für Soja-Allergiker soll Tempeh besser verträglich sein, aber hier ist natürlich trotzdem Vorsicht geboten.
Tempeh ist eine würzigere Alternative zu Tofu
Austernpilze
Wir lieben die „fleischigen“ Pilze einfach und sie sind unserer Meinung nach mit der beste Fleischersatz. Ob als „Pulled Shrooms“ in euren Tacos, auf dem Burger oder paniert als Schnitzel – Austernpilze kommen in ihrer Konsistenz mit am Besten an das tierische Produkt heran. Gesund sind sie auch, denn sie stecken voller B-Vitamine und Eisen.
Kichererbsen
Die Hülsenfrüchte sind ein echter Allrounder für die vegane Küche. Denn in Form von Mehl eignen sie sich perfekt für vegane Eierspeisen, püriert bilden sie die Basis für leckeren Hummus und auch für Süßspeisen können sie eingesetzt werden. Ein echter Gamechanger ist auch das Einweichwasser, das so genannte Aquafaba, das sich wie Eischnee aufschlagen lässt. Damit könnt ihr zum Beispiel vegane Mousse au Chocolat zubereiten.
Miso
Eines unserer liebsten Würzmittel ist Miso, denn die fermentierte Sojabohnenpaste sorgt für einen einmaligen Geschmack. Sie steht zudem wie kaum eine andere Zutat für die fünfte Geschmacksrichtung, die Japaner:innen als „umami“ bezeichnen. Nicht nur in die klassische Miso-Suppe gehört die Paste unbedingt rein. Sie veredelt auch Gemüsegerichte, Dressings und Glasuren für Tofu, Tempeh und Co.
Kichererbsen sind vielseitig einsetzbar
Misopaste ist ein beliebtes Würzmittel in der veganen Küche
Leinsamen
Die nussigen Samen schmecken nicht nur im Müsli oder Porridge, sie eignen sich auch super als Ei-Ersatz. Dazu müssen die geschroteten Samen mit ein wenig Wasser vermengt werden, nach einigen Minuten Quellzeit wird daraus eine glibbrige, Ei-ähnliche Masse, die sich perfekt zum Abbinden (zum Beispiel bei Semmelknödeln) oder zum Backen verwenden lässt.
Apfelessig
Der fruchtige Essig ist ebenfalls eine echte Wunderwaffe, wenn es um veganes Backen geht. Denn in Verbindung mit Natron macht er Kuchen und anderes Gebäck um einiges fluffiger. Mit Apfelessig lässt sich auch wunderbar vegane Buttermilch herstellen. Dazu einfach 2 EL des Essigs in 500ml Pflanzenmilch eurer Wahl geben und schon nach wenigen Minuten gerinnt die Flüssigkeit. Damit habt ihr die perfekte Basis für vegane “Buttermilch”-Pancakes. Aber Achtung beim Kauf: Nicht alle Apfelessige sind automatisch vegan, da zum Klären oft Gelatine verwendet wird.